Silikonfugen im Bad

Die Ausführung von technisch einwandreien und optisch ansprechenden, elastischen Fugen wird dem Ungeübten in der Anfangszeit sicherlich einige Schwierigkeiten bereiten. Neben dem Einsatz eines Qualitätsproduktes ist die Vorbehandlung des Untergrundes das entscheidende Kriterium für das Arbeitsergebnis.

Grundsätzlich gilt, dass alle metallischen Untergründe fett- und ölfrei zu reinigen und dass saugende Flächen wie Kalksandstein oder Trockenbauplatten mit einer Haftgrundierung vorzustreichen sind. Lose Mörtel- und Putzreste, wie sie oft an Anschlussbereichen zu finden sind, sind kein tragfähiger Untergrund und somit zu entfernen.

Die "Zweidrittelregel" sollte die Richtschnur für korrektes Arbeiten sein: Die Fugentiefe ist nach Möglichkeit nur zu etwa 2 Drittel bezogen auf die Fugenbreite, auszuführen.

Beispiel: Fugenbreite 3 mm, max. Fugentiefe 2 mm. Niemals sollte die Fuge tiefer sein als sie breit ist. In der Praxis wird diese Fugengeometrie durch den Einsatz verschieden geformter Schaumstoffschnüre oder Folienstreifen erreicht. So wird sichergestellt, dass durch einen idealen Fugenquerschnitt möglichst lastfreie Kraftaufnahme möglich ist.

Der Silikondichtstoff darf nur auf die beiden zu verfugenden Baustoffe aufgetragen werden und nur diese beiden Kanten berühren. Eine "Dreiflankenhaftung" ist zu vermeiden. Oftmals werden z. B. Bodenfugen mit so viel Silikon ausgespritzt, dass das Silikon Fliesen und Untergrund verbinden (Dreiflankenhaftung). Dadurch ist die Bewegungsfreiheit des Silikons stark eingeschränkt, sodass es zu einem Abriss der Fugen kommen kann.

Zur Erzielung eines sauberen Fugenbildes und bei empfindlichen Untergründen empfehlen wir, die Fugenflanken zusätzlich mit einem handelsüblichen Kreppband abzukleben.

Anschließend wird der Fugenraum vollständig mit dem ausgewählten Dichtstoff verfüllt und danach das Klebeband entfernt. In jedem Fall empfiehlt sich eine optische Kontrolle, ob der frisch eingebrachte Dichtstoff luft- und blasenfrei mit einer guten Kontakthaftung an den Fugenflanken aufliegt.

Das nun aufzubringende Glättemittel- im allgemeinen stark verdünnte Seifenlösung- würde ansonsten aufgrund der geringen Oberflächenspannung schnell in diese Fehlstellen hineinwandern und für rasche Haftverluste sorgen. Innerhalb der typischen Hautbildezeit (etwa 8-12 Minuten) kann nun die Dichtstoffoberfläche mit Rundhölzern oder Plastikspachteln zur gewünschten Form, z. B. Dreiecksfugen im Wandanschlussbereich abgezogen werden.

Die endgültige Belastung der neu erstellten Fuge dart zur Vermeidung von Frühschäden erst nach vollständiger Durchhärtung, im allgemeinen etwa 2 Tagen, erfolgen. Nun ist das Material auch gegen die kräftigen Reinigungsmittel einer Bauabschlussreinigung beständig.

Nicht fachgerecht ausgewählte oder verarbeitete Dichtstoffe können im Sanitärbereich große Schäden verursachen. Mangelnde Haftung oder Risse in der Fuge sind mögliche Eintrittstellen für Feuchtigkeit- der Auslöser für viele Probleme am Bau.

 

Fugensanierung

Wenn Fugen in ihren ursprünglichen Zustand gebracht werden, müssen alte, schlecht haftende Dichtstoffreste und Hinterfüllmaterialien entfernt werden.

Bevor die Fuge neu verfugt werden kann, müssen die Fugenflanken abgeschliffen werden, um sie von eingedrungendem Dichtstoff zu befreien. Bei besonders hartnäckigen Silikonresten sollte man die Fugenflanken mit einem Silikonreiniger behandeln. Er löst auch ausgehärtete Silikonschichten bis zu 2 mm ohne den Untergrund zu beschädigen.

Damit der Fugendichtstoff sauber eingebracht werden kann, die Fugenränder mit einem Klebeband abkleben. So kann auch die gewünschte Breite der Fuge bestimmt werden.

Dieter Kienzler

- Maler- und Lackierermeister

- staatlich geprüfter Gestalter

- Sachverständiger im
  Malerhandwerk

- Feststellung der besonderen
  Sachkunde von ö.b.u.v.
  Sachverständigen
  im Schwerpunkt
  Schimmelpilzschäden-
  Erkennen, Bewerten und
  Sanieren

- Gebäudeenergieberater (HWK)

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